Azubi-Alltag: Tischlerarbeiten beginnen am Computer
Man muss sich eben immer erst mal richtig schlau machen
So war mir bis dahin völlig neu, dass die meisten Tischlerarbeiten nicht an der Kreissäge oder der Hobelbank beginnen, sondern am Computer. Und wenn man es genauer betrachtet, sogar noch früher, nämlich mit der ersten Idee, die man zunächst in Skizzen festhält. In dieser Planungsphase geht es nicht nur um die Gestaltung, also um die Aufteilung eines Fensters, sondern vor allem auch darum, wie die Konstruktion einzelner Teile in Abhängigkeit von den Materialeigenschaften oder den maschinellen Bearbeitungstechniken aussehen müssen.
Dazu kommen die Eigenschaften, wie Einbruchschutz, Isolierverglasung, Energieoptimierung und besondere Montageanforderungen. Und natürlich muss man schon bei der Kalkulation an die Produktionskosten denken, damit sich am Ende das Produkt auch rechnet. Ganz schön kompliziert. Tausend Gedanken in einem Angebot.
Kreativ, technisch & kaufmännisch
Wer heutzutage Tischler werden will, sollte nicht nur einen guten Draht zur kreativen Gestaltung und EDV haben, sondern auch das Verständnis für komplexe und technische Abläufe und den Kopf für kaufmännisches Denken. Und noch etwas: Zwei geschickte Hände sind ein „Muss“. Als ich dann (natürlich rein zufällig) auch ein Angebot bekam, mir einmal einige Betriebe von innen mittels eines Praktikums anzusehen, ich mich also davon überzeugen konnte, dass die interessanten Worte und Bilder der Info-Broschüre tatsächlich mit der Wirklichkeit übereinstimmen, da stand mein Entschluss eigentlich schon fest: „Ja, ich werde Holzmechanikerin“.